Osteologie

 

Allgemeines Osteoporose

 

ist eine Krankheit, deren Spätfolgen, die Knochenbrüche (Frakturen), für die Betroffenen im Falle der fehlenden Behandlung ein gleiches Ausmaß an Qual und Behinderung verursachen können, wie z.B. ein Herzinfarkt. Von der WHO wurde die Osteoporose in die Liste der weltweit 10 bedeutendsten Krankheiten aufgenommen, sowohl was die Krankheitsfolgen, als auch die dafür aufzuwendenden Behandlungskosten betrifft. In Deutschland leiden bereits 5 – 7 Millionen Menschen an Osteoporose. Ein Ziel muss die Verhinderung dieser chronischen Krankheit durch Vorbeugung in jüngeren Jahren sein, das andere eine sachgerechte Therapie der manifesten Osteoporose. Für die bereits eingetretene Osteoporose stehen heute wirksame Medikamente für die Behandlung zur Verfügung. Durch richtige und rechtzeitige Behandlung kann die Anzahl der durch Osteoporose bedingten Knochenbrüche entscheidend reduziert werden!

 

 

Krankheitszeichen

 

Knochenbrüche bei leichten Unfällen sind ein Zeichen dafür, dass eine Osteoporose vorliegen könnte. Für die Osteoporose typisch sind Wirbelkörperbrüche. Sie führen zu akuten Rückenschmerzen. Als Ursache werden Anheben gar nicht schwerer Lasten, Abrutschen von einer Stufe, Ausrutschen u. ä. angegeben. Ein Zusammensintern von Wirbelkörpern kann auch schleichend und fast schmerzlos erfolgen – die Abnahme der Körpergröße von mehr als 3 - 4 cm ist daher auch osteoporoseverdächtig. Brüche des Oberschenkelhalses (besonders typisch für ältere Menschen) werden häufig durch Sturz auf die Seite verursacht. Rippenbrüche können beim Husten entstehen, osteoporosetypische Handgelenksbrüche durch Abstützen bei einem drohenden Sturz.

 

 

Entstehung und Ursachen

 

Frauen leiden häufiger an Osteoporose als Männer, da mit den Wechseljahren die Östrogene als ein Schutzfaktor des Knochens ausfallen. Eine von drei Frauen und einer von sechs Männern über 50 Jahre tragen das Risiko, im Laufe des weiteren Lebens einen durch Osteoporose bedingten Bruch zu erleiden.Wichtige Risikofaktoren bei Frauen und Männern sind : erbliche Belastung, Einnahme von Cortison-Präparaten über längere Zeiträume, calciumarme und zu phosphatreiche Ernährung, Verdauungsstörungen mit chronischen Durchfällen, Vitamin D-arme Lebensweise (Ernährung und Besonnung), mangelnde Bewegung (wird meist unterschätzt, vor allem bei Phasen längerer Bettruhe oder Lähmungen). Daneben können Hormonstörungen, Darm-, Leber-, Nieren- und auch Tumorerkrankungen das Krankheitsbild einer Osteoporose erzeugen (sogenannte sekundäre Osteoporosen). Beim Mann kann eine Unterfunktion der Hoden (sog. Hypogonadismus) zur Osteoporose führen.

 

 

Knochendichtebestimmung

 

Wir führen die Knochendichtebestimmung mit der DXA-Methode durch. Diese ist der aktuelle sogennante "Goldstandard" bei der Überprüfung der Knochendichte im Rahmen der Beurteilung der Knochenqualität.

In unserem MVZ führen wir diese Messungen mit dem Gerät "Explorer" von der Firma Hologic durch. Kennzeichnend bei diesem Gerät ist die große Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit der Werte über Jahre hinweg.

Die Knochendichtemessung ist eine unverzichtbare Grundlage für die Durchführung einer an osteologischen Grundsätzen und Leitlinienorientierten modernen Behandlung von Knochenleiden, im Besonderen der Osteoporose. Sie ist für uns Ärzte eine wesentliche Grundlage für die Verordnung zum Teil hochpreisiger Medikamente. Eine auf dieser Basis durchgeführte osteologische Therapie wird mit einem geringen Risiko des Arztes behaftet, durch die Krankenkassen einem Arznemittelregress unterzogen zu werden.

Unser Gerät "Explorer" von Hologic ist darüber hinaus geeignet, eine Körperzusammensetzungsanalyse zu ersetzen. Diese kann als eine wesentliche Beurteilungsgrundlage bei der Trainings- und Gewichtsüberwachung herangezogen werden durch Bestimmung des Fett- unf Muskelanteils im Körper.

 

 

Osteonekrosen

 

Osteonekrosen können in jedem Lebensalter entstehen.

Bei der Osteonekrose handelt es sich um eine akute Stoffwechselstörung einzelner Knochenareale, überwiegend an konvexen Gelenkflächen (Hüftkopf, Kniegelenk, oberes und unteres Ende des Oberarmknochens, Sprungbein und andere Knochen), wobei nach einem initial erheblichen Belastungsschmerz es zu einem Knochenabbau kommt, welcher zum Einbruch der Gelenkfläche führen kann und somit zum weitgehenden Verlust der Gelenkfunktion. Bei zuckerkranken Patienten kann die Entwicklung soweit fortschreiten, dass die Unterschenkelknochen sich bis in die Fußsohle hineinbohren bei völliger Auflösung des Sprungbeins und des Fersenbeins. Einen solchen Fuß nennt man Charcot-Fuß. Wir haben festgestellt, dass in der Frühphase einer solchen Erkrankung, nämlich innerhalb der ersten 8 Wochen die Gabe spezieller Medikamente dazu führt, dass der Knochen nicht abgebaut wird und die Zerstörung des gelenkflächentragenden Knochens vermieden werden kann. Da die gesetzlichen Krankenkassen meist die Kosten für die nötige Infusionstherapie meist nicht übernehmen, stellt die Behandlung der Osteonekrose in unserem MVZ eine Premium-Leistung dar.